Schweizer Meisterschaften 2000

Und wieder einmal machten sich eines schönen Maiwochenendes einige tapfere VKMBler auf den Weg in unser südliches Nachbarland, das da mit den Attributen Käse, Alphorn und nur noch am Rande dem deutschen Sprachraum zuzuordnender deutscher Sprache belegt ist. Die Schweizer Meisterschaften fanden diesmal im östlichen Teil, in Sankt Gallen, statt. Nach einer angenehmen Fahrt vorbei am Bodenseee trafen wir rechtzeitig zum Exotentag ein, an dem Steno-Ansagen in Interlingua, Spanisch und Niederländisch sowie - für die Schweizer noch viel ungewöhnlicher und mit einer stolzen Teilnehmerzahl von drei Personen - Maschinenschreiben auf dem Programm standen.

Nach umfangreicher Wiedersehensfreude mit unseren schweizerischen und österreichischen Freunden und einem ausgedehnten Abendessen nebst obligatorischem Kartenspiel konnte der nächste Wettschreibtag kommen. Glücklicherweise gehörten wir nicht zu den sprachbegeisterten/schreibwütigen/verrückten (Zutreffendes bitte ankreuzen), die sich gleich um 7.30 Uhr (in Worten: halb Acht) an den italienischen Text wagten. So konnten wir dann Deutsch, Englisch und teilweise auch Französisch zu zivilen Zeiten bestreiten.

Nach mehr oder weniger viel Zeit, die städtischen Schönheiten von St. Gallen und die geniale Lage zwischen Bodensee im Norden und schneebedeckten Berggipfeln im Süden zu bestaunen wurden wir dann im Rahmen der Rangverkündigung für unsere Leistungen überangemessen gewürdigt. So erhielt der Sieger des Maschinenschreibwettbewerbs, seines Zeichens deutscher Staatsbürger und eigentlich nur Außer-Konkurrenz-Schreiber, einen Pokal mit der Inschrift „Schweizer Meister", was uns dann doch etwas zuviel der Gastfreundschaft erschien, weshalb wir ihn in einer großzügigen Geste weitergaben - die Trophäe steht jetzt beim Dritten des Wettbewerbs und besten Schweizer.

Ja, die Schweizer, sie sind schon etwas anders: Die teilweise ungewöhnliche Wortwahl in den ohnehin nicht so einfachen deutschen Steno-Ansagen setzte sich auch im Straßenverkehr fort. So fuhren wir des häufigeren durch als „Freundliche Zone" markierte Abschnitte, in denen Passanten wohl gefahrloser als sonst die Strasse überqueren können sollen. Neben den Fussgängerampeln wurden wir sogar aufgefordert, die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer zu umarmen - oder was würden Sie unter „Fussgänger drücken" verstehen?

Nach zwei erlebnisreichen Tagen und unter fast konsequenter Vermeidung der vignettenpflichtigen Autobahnen fuhren wir mit einem Stop-Over in Konstanz wieder gen Heimat. Vorher mussten wir unseren Schweizer Freunden aber noch mitteilen, dass der Termin für die Schweizer Meisterschaften 2001 nicht so glücklich gewählt ist, kollidiert er doch mit dem Termin für die Hessischen Mannschaftsmeisterschaften - schau’n ‘mer mal.

Uwe Schwab

 

Fotos gibt es hier

 

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