Bezirkstag 2008

 

Wettschreibtechnisch aufgewärmt haben wir uns dieses Mal bereits Ende Februar in Obertshausen mit dem 1. Deutschen Platt-Wettbewerb. Dabei haben wir auch gleich die neuen Wettschreib-Lokalitäten für die PC-Wettbewerbe besichtigen können, da die alten aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht zur Verfügung standen. So trafen wir uns also am 15. und 16. März 2008 an den neuen alten Orten in Obertshausen und Rüsselsheim. "Höhepunkt" und Mittelpunkt dieses Berichtes war bzw. wird sein der POTV-Wettbewerb, der diesmal vom Verfasser - sonst auch aktiver Wettschreiber bei der POTV - vorbereitet und durchgeführt wurde. Los geht's:

Patrick Sahm, der in den vergangenen Jahren den POTV-Wettbewerb beim Bezirkstag Rhein-Main durchgeführt hat, war in diesem Jahr aufgrund seiner Abiturprüfung anderweitig verplant. Somit wurde ein Nachfolger gesucht und auch schnell gefunden: ich - zum Glück oder leider?. Als langjähriger POTV-Wettschreiber, dachte ich, ziemlich genau zu wissen, was man als Wettschreiber tun und lassen sollte. Weit gefehlt. Natürlich war mir klar, dass ich zur Vorbereitung der Aufgaben und Dateien ein paar Tage brauchen würde. Na ja, zwei Monate nach meiner freiwilligen Meldung war der Text immer noch optimierungsfähig. Echt viel Arbeit bei der man zunehmenden Respekt für die anderen Wettschreibleiter gewinnt.

Als alles soweit war, packte ich meine sieben Sachen und fuhr zunächst als normaler Wettschreiber nach Obertshausen. 30-Minuten-Schreiben, 10-Minuten-Perfektion, Textbearbeitung und -gestaltung - mein übliches Programm halt. Danach kam die POTV. Der ZVB Obertshausen hatte viele POTV-Neulinge für den Bezirkstag rekrutiert - mal sehen wie das laufen wird, dachte ich mir. Die üblichen Vorbereitungen - Austeilen des Infoschreibens für die Wettbewerbsdurchführung, Austeilen und Testen der Disketten bzw. USB-Sticks etc. lief - mit Ausnahme eines abgestürzten Schul-PCs - glatt ab - toll! Dann ging es los. Von meinem Platz vom Lehrertisch aus, sah ich zunehmend häufig süßsaure Gesichter und verzogene Mienen ... "Autsch! Wo liegt wohl das Problem?" fragte ich mich. Nach dreißig Minuten war dann Schluss. Sofort erhielt ich die ersten - eher unangenehmen - Rückmeldungen. "Aufgabenstellung unklar!?", "Zu schwer", "Anders als sonst!", "Musste das sein?" waren die zentralen Aussagen. Na ja so schlimm war es dann auch wieder nicht. Jeder Wettschreibleiter hat halt seinen eigenen Stil für die Aufgabenstellung und deren Formulierung. Dann ging es an das Werten und Bepunkten der Arbeiten. Sehr zeitintensiv, nächstes Mal mehr Zeit einplanen, vermerkte ich mir. Na ja, da einige Wettschreiber dicht an der 50-Punkte-Grenze lagen, erfolgte dann eine Nachwertung, bei der auch das Erschwernis unklarer und daher unterschiedlich bearbeiteter Aufgabenstellungen berücksichtigt wurde. Gegen 21 Uhr war dann alles vorbei nachdem ich die Ergebnisse für Stephan Senzig, der die Ergebnislisten und Urkunden erstellen würde, aufbereitet hatte.

Am Samstag war dann wie üblich Stenografie in Rüsselsheim angesagt. Da in der Schule, wo der Bezirkstag durchgeführt wurde, erheblich renoviert worden ist, wurden auch neue "Hochsicherheitstüren" eingebaut, die sich nur mit sogenannten Transpondern elektronisch geöffnet werden konnte, über den natürlich nur eine Person verfügte. Also wurde kurzerhand der Beruf des Türstehers wiederbelebt, der von Ihnen die Zugangstüren zum Gebäude öffnete, wenn ein transponderloses Wesen, genannt Wettschreiber, seine wettschreiberische Pflicht erledigen wollte. Von Steno gibt es - meines Wissens - nach nichts Besonders zu berichten, außer dass eine sehr umfangreiche Nachwertung und Diskussion der beiden besten Standardklassen-Arbeiten erfolgte, da diese nur zwei Punkte Unterschied hatten. Gewonnen hat am Ende aber "wieder" Reiner Kreßmann, wie wir später bei der Siegerehrung erfahren sollten.

Anschließend standen die Jugend- und Erwachsenen-Jahreshauptversammlung an, die im Zeichen der geplanten Auflösung des Bezirks Rhein-Main standen. Dieser wurde direkt im Anschluss an die JHV auf einer eigens einberufenen Bezirksvertreterversammlung mit der notwendigen Mehrheit beschlossen. Die sinkenden Mitgliederzahlen, Zeitprobleme bei den Vorstandsmitgliedern und keine potenziellen Nachrücker für vakante Vorstandsämter machten diesen Schritt notwendig. Die ersten Versuche in den späten 80ern bzw. in den 90er Jahren bleiben - für die Wettschreiber - glücklicherweise erfolglos. Tja, nun haben wir keinen Bezirkstag mehr, um wieder in Wettschreibform zu kommen. Wer nicht am neuen "Plattwettbewerb" teilnimmt oder - wenn er VKMB-Mitglied ist - am VKMB-Sondertraining teilnimmt, wird nun im Mai ins kalte Wasser der Deutschen Meisterschaften geworfen - "Brrrrr ...". Aber der Schritt war verständlich und in gewissem Sinne vielleicht sogar überfällig - leider.

Die (letzte Bezirks-) Siegerehrung starte dann pünktlich, wurde in der gebotenen Kürze (ohne aber Wichtiges auszulassen) und Ernsthaftigkeit durchgeführt. Stephan Senzig moderierte auch diesesmal in gewohnter professioneller Art und Weise, unterstützt von Helga Kreßmann, die Siegerehrung. Die Sachpreise fanden wieder "reißenden Absatz". Was übrig blieb, wird dann bei den noch anstehenden Tastenfüchsen- bzw. Tastenwölfen-Seminaren der Hessischen Stenojugend (www.hstj.de) als Preis verwendet. Der VKMB konnte sich über insgesamt 2 erste, 5 zweite und 4 dritte Plätze freuen. Insgesamt also ein versöhnlicher Abschluss für das Kapitel "Bezirkstag Rhein-Main". Mach's gut Bezirk!

Richard Schulz

 

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Kurzschrift (deutsch)
(Leistungsklasse / Silben bis / Fehlerpunkte / Gesamtpunkte)

Standardklasse

  2.

Sonja Samulowitz
(M / 425 / 42 / 808)

  3.

Uwe Schwab
(M / 350 / 32 / 668
)

  4.

Angelika Barnickel
(M / 300 / 29 / 571)

  5.

Uwe Dächert
(P2 / 280 / 29 / 531)

  7.

Jasmin Hering
(P2 / 240 / 14 /
466)

  8.

Cordula Erler
(P2 / 200 / 11 / 389)

  9.

Armin Lehr
(P2 / 200 / 12 / 388)

 

Tastaturschreiben (Schnellschreiben und Perfektion)
(Anschläge Schnellschreiben / Fehler Schnellschreiben /
 Anschläge Perfektion / Fehler Perfektion / Gesamtpunkte)

Standardklasse

  1.

Uwe Dächert
(15.128 / 5 / 5.174 / 1 / 19.202)

  2.

Monika Vetter
(14.680 / 7 / 4.816 / 2 / 17.796)

  3.

Angelika Barnickel
(13.987 / 11 / 4.510 / 1 / 16.897)

  5.

Cordula Erler
(9.017 / 4 / 3.116 / 0 / 11.733)

  6.

Richard Schulz
(13.464 / 20 / - / - / 11.464)

  8.

Claudia Diemer
(8.554 / 12 / 2.926 / 2 / 9.280)

 

Textbearbeitung und -gestaltung (Autorenkorrektur)
(Korrekturen / Fehler / Gesamtpunkte)

Standardklasse

  2.

Uwe Dächert
(145 / 5 / 13.250)

  3.

Angelika Barnickel
(135 / 1 / 13.250)

  4.

Richard Schulz
(135 / 3 / 12.750)

  5.

Cordula Erler
(69 / 1 / 6.650)

  8.

Monika Vetter
(54 / 1 / 5.150)

  9.

Claudia Diemer
(47 / 0 / 4.700)

 

Praxisorientierte Textverarbeitung
(Punkte 1. Teil / Punkte 2. Teil / Gesamtpunkte)

Standardklasse

  2.

Angelika Barnickel
(67 / 0 /
67)

 

Kombination (Kurzschrift*45 und Tastschreiben und PC)
(Punkte Kurzschrift / Punkte Schnellschreiben / Punkte Autorenkorrektur / Gesamtpunkte)

 Hinweis: Aufgrund eines Berechnungsfehlers stimmen die Ergebnisse in der offiziellen Ergebnisliste des Bezirks Rhein-Main nicht. In der nachstehenden Tabelle finden Sie das vom Wettschreibobmann nachträglich berichtigte Ergebnis.

Standardklasse

  1.

Angelika Barnickel
(25.695 / 12.887 / 13.250 / 51.832)

  2.

Uwe Dächert
(23.895 / 14.528 / 13.250 / 51.673)

  3.

Cordula Erler
(17.505 / 8.617 / 6.650 / 32.772)

 

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