Hessische Einzelmeisterschaften 2008

 

Die Tage werden kürzer, die Blätter an den Bäumen erst gelb ... dann rot, warme Mäntel beginnen nach und nach ihre jährliche Renaissance - es wird (ist?) Herbst. Also Wettschreib-Saison. Wie auch in den Vorjahren fand zum Herbstbeginn der Hessische Stenografentag des Hessischen Stenografenverbandes statt, diesmal in Langen, also wunderbar nah (keine Übernchtung, ausschlafen, "spät" losfahren, früh daheim sein - das ganze Programm also!). Doch nicht nur die hessischen Wettschreiber hatten sich auf den Weg gemacht, auch Vertreter des Pfälzischen und des Südwestdeutschen Stenografenverbandes führen in diesem Rahmen ihre Einzelmeisterschaften durch.

Der Langener Stenografenverein unter Leitung von Regine Hoppe hatte die äußerst moderne Adolf-Reichwein-Schule für die Durchführung des Hessischen Stenografentages - des 124sten - gewinnen können. In heller, freundlicher Umgebung traten wir also an: In Kurzschrift, Tastaturschreiben (Schnell- und Perfektionsschreiben), Textbearbeitung (aka "Autorenkorrektur"), Praxisorientierter Textverarbeitung (die, wie wir später erfahren sollten, ab nächstes Jahr ebenfalls anders heißen wird) und die Kombinationswertung. Die wie immer gute Beschilderung innherhalb wie außerhalb des Schulgeländes führte uns schnell in unseren Wettschreibraum. Und dort fiel uns das einzige (wirklich einzige!) Manko des Wettschreibortes gleich in die Augen: (Zu) Kleine Tische für Notebook, Tastatur, Maus, Vorlagenhalter und Drucker. Aber schnell hatten wir uns damit arrangiert. Tische und Stühle rücken, geschwind' den Drucker abgebaut - gebraucht wird er angeblich nicht - und schon reichte der Platz. Dann legten wir los. Dem intensiven Einschreiben folgte eine kurze Wartephase, weil einige Schul-PCs nicht so wollten wie die Wettschreiber (letztere gewannen den Disput für sich). Danach klapperten hunderte von Tasten und erzeugten für die draußen gebliebenen Zuhörer den Eindruck eines prasselnden Regens, obgleich draußen die Sonne einen ihrer letzten großen Auftritte hatte. Das Speichern der Arbeiten auf USB-Stick erwies sich als deutlich umständlicher und vor allem zeitaufwändiger als beabsichtigt, nächstes Jahr soll es besser werden: Eine Arbeitsgruppe (neudeutsch: "Task-Force") soll die Abläufe der "technischen Wettbewerbe" optimieren. Es lohnt sich nicht extra zu erwähnen, dass der Ablauf bei der Textbearbeitung und der POTV ziemlich der Gleiche war (nur das immer häufiger die Maus zum Einsatz kam). Also zügig weiter zum nächsten Highlight:

Ein Wettschreiben ist - nach Meinung einiger hier nicht näher genannter Personen - insbesondere dann ein gutes Wettschreiben, wenn es a) mittags etwas zu Essen gibt und b) das Essen sich in unmittelbarer Nähe der Wettschreibräume findet. Sowohl Kriterium a) als auch b) waren eindeutig erfüllt. Bei Brez'n, Salaten, Leberkäse, Kuchen, belegten Brötchen und vielem mehr, stärkten wir uns für den Rest des Wettschreibtages. Geli und ich machten uns also auf den Weg zu Stephan Senzig, der wie "immer" für die Nachbereitung des Wettschreibens sorgte: Ausdrucken und Werten der Arbeiten, Erstellen der Ergebnislisten, Drucken der Urkunden und vieles, vieles, vieles mehr. Einsammeln der Arbeiten, die auf Schul-PCs geschrieben wurden, Herausforderungen der (neuen) deutschen Rechtschreibung meistern, (scheinbar) doppelte Arbeiten den tatsächlichen Besitzern zuordnen .... So gestaltet sich (sehr grob vereinfacht) die Arbeit hinter den Kulissen. Da einige Helfer fehlten (ein leider immer häufigeres Syndrom) musste Stephan Senzig auch dieses Mal wieder eine Spätschicht einlegen (Vielen Dank, Stephan, für Deine Bereitschaft, immer wieder in die Bresche zu springen!).

Am Sonntag wurden dann der Kurzschriftwettbewerb durchgeführt. Der Autor nahm nicht teil, so dass er hierüber lieber schweigt, als "Hörensagen" weiter zu verbreiten. Alle schrieben wohl ganz gut, vor allem wenn man bedenkt, dass Geli die zweite Meisterklasse-Arbeit ihrer "Karriere" souverän "meisterte".Am Nachmittag fand dann in der "Schwimmbecken" getauften Aula der ARS statt (eine gestufte Vertiefung in der Mittel des Schulgebäudes, die irgendwie an ein Schwimmbecken erinnerte, was aber keinesfalls eine Herabwürdigung o. ä. sein soll). Nach den recht zügigen Grußworten der Honorationen ehrten die Pfälzer und Südwestdeutschen ihre Sieger(innen). Anschließend war der HStV selbst dran. In der gewohnten Form führte Stephan Senzig durch diesen Teil der Veranstaltung. Heraus kam ein Meister- zwei Vizemeister- und zwei Vizevizemeister-Titel für den VKMB (siehe unten). Nachdem wir dann auch ein Plätzchen zum Fotografieren ausgewählt hatten, fand ein innervereinlicher "Trikottausch" statt - einige Vereinsmitglieder waren ohne obligatorisches Vereins-Polo- bzw. -Sweatshirt gekommen. Danach sorgte Andreas Barnickel mit diversen Digitalkameras für das ebenfalls obligatorische Blitzlichtgewitter einer Meisterschaft.

Als sich die Sonne langsam dem Horizont näherte und der Tag ausklang, machten wir uns auf den Weg zurück nach Hause. Auf der Fahrt wurden eifrig die Ergebnislisten studiert, Pläne für künftige Wettschreiben und Trainingsstrategien geschmiedet und sich über eigene, aber auch fremde Erfolge gefreut. Das nächste Wettschreiben findet übrigens am 15. November 2008 in Bad Hersfeld statt: Das Bundespokalschreiben. Bis dahin!

 

Richard Schulz

 

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Kurzschrift (deutsch)
(Leistungsklasse / Silben / Fehlerpunkte / Gesamtpunkte)

Standardklasse

  1.

Sonja Samulowitz
(M / 400 / 34 / 766)

  4.

Uwe Schwab
(M / 325 / 19 / 631)

  6.

Angelika Barnickel
(M / 300 / 23 / 577)

  9.

Uwe Dächert
(P2 / 260 / 5 / 515)

10.

Jasmin Hering
(P2 / 260 / 31 / 489)

 

Tastschreiben (Schnellschreiben und Perfektion)
(Anschläge Schnell. / Fehler Schnellschreiben
 Anschläge Perfektion / Fehler Perfektion / Gesamtpunkte)

Standardklasse

Jugendklasse

  2.

Uwe Dächert
(15.555 / 7 / 5.288 / 0 / 20.143
)

  4.

Angelika Barnickel
(13.455 / 8 / 4.366 / 0 / 17.021
)

11.

Richard Schulz
(13.681 / 14 / - / - / 12.281
)

14.

Sabine Fischer
(9.845 / 13 / 3.175 / 3 / 10.220
)

17.

Claudia Diemer
(7.552 / 11 / 2.729 / 2 / 8.181
)

18.

Beatrix Vetter
(8.083 / 18 / 3.211 / 3 / 7.994
)

19.

Kathrin Wilhelm
(85.38 / 29 / 3.378 / 3 / 7.516
)

  9.

Alexander Wilhelm
(9.103 / 13 / - / - / 7.803
)

 

Textbearbeitung und -gestaltung (Autorenkorrektur)
(Korrekturen / Fehler / Gesamtpunkte)

Standardklasse

Jugendklasse

  3.

Uwe Dächert
(143 / 11 /
11.550
)

  6.

Angelika Barnickel
(104 / 2 / 9.900
)

  8.

Richard Schulz
(111 / 7 / 9.340
)

10.

Kathrin Wilhelm
(93 / 2 / 8.800
)

16.

Sabine Fischer
(73 / 4 / 6.400
)

17.

Beatrix Vetter
(71 / 6 / 5.600
)

20.

Claudia Diemer
(48 / 6 / 3.300
)

  7.

Alexander Wilhelm
(95 / 8 / 7.500)

 

Praxisorientierte Textverarbeitung
(Punkte 1. Teil / Punkte 2. Teil / Note / Gesamtpunkte)

Standardklasse

  4.

Richard Schulz
(87 / 33 / 120)

  6.

Angelika Barnickel
(73 / 22 / 95
)

 

Kombination (Kurzschrift, Tastschreiben und PC)
(Punkte Kurzschrift*45 / Punkte Schnellschreiben / Punkte Autorenkorrektur / Gesamtpunkte)

Standardklasse

  2.

Uwe Dächert
(23.175 / 14.855 / 11.550 / 49.580
)

  3.

Angelika Barnickel
(25.965 / 12.655 / 9.900 / 48.520
)

 

 

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