Morgens 05:30 Uhr in Offenbach... „So früh aufstehen, ist denn schon wieder Montag? Schon wieder zur Arbeit?“ Nein, es ist ein ganz „normaler“ Samstag im Leben eines Wettschreibers.

Wenigstens gibt es auf der Fahrt keine Probleme. Die Schule, die als Austragungsort für die diesjährigen Hessischen Einzelmeisterschaften genutzt wird, ist auch schnell gefunden. Doch das Tor zum Schulhof ist verschlossen, wo bleibt der Hausmeister? Vor der Einfahrt bildet sich langsam eine lange Schlange hessischer Wettschreiber. Als der Hausmeister dann das Tor geöffnet hat, kann es endlich losgehen. Die Wettschreib-Utensilien – für die einen Steno-Block und Bleistift, für die anderen der PC samt Drucker und Monitor (alternativ auch das leichtgewichtige Notebook) – werden in die Wettschreibräume (2. Stock) transportiert, wo sich dann alle auf den anstehenden Wettbewerb vorbereiten.

Das Schnellschreiben – bei den meisten - nach 30 Minuten zu Ende, hinterlässt hier und da das Gefühl von mangelndem Training. Auch die Perfektion ist nach  zehn Minuten vollbracht – was rauskommt... wir werden sehen.

Ach so... Als besondere Erschwernis hatte der PC von Markus einige Tage zuvor beschlossen abzustürzen und sich nicht neu installieren zu lassen. Also musste er mit einer Kombination aus Notebook und Computer die Wettbewerbe absolvieren. Zwischendurch wurde fleißig versucht, das gute alte zuverlässige DOS und das eher launische Windows neu zu installieren.

Die Praxisorientierte Textverarbeitung wurde als letzter Wettkampf an diesem Tag absolviert, danach ging es zum Lesen der (hoffentlich) fremden Arbeiten. Wer seinen knurrenden Magen zur Ruhe bringen wollte, konnte sich natürlich noch vorher in der gut bestückten Cafeteria mit Ess- und Trinkbarem versorgen.

Am Sonntag wurden dann noch die Kurzschrift-Wettbewerbe durchgeführt. Wer nach dem langwierigen Übertragen und Korrekturlesen mal an die frische Luft wollte, konnte zum Beispiel zum berühmten „Marburger Entenrennen“ auf der Lahn gehen und dort „seine“ bunte Quietscheente anfeuern (und hoffen, dass sie nicht an Land gespült wurde). Es war eine tolle Wettkampf-Atmosphäre - wenn auch ganz anders als bei unseren Wettschreiben. Zum Sieger wurde dann die orangefarbene Quietscheente gekürt, was den Leser dieser Zeilen nun direkt zur eigentlichen Siegerehrung bringt.

Nach den üblichen Grußworten erhielten die siegreichen Wettschreiber(innen) ihre Preise und Urkunden. Der VKMB konnte insgesamt einen ersten und jeweils zwei zweite und dritte Plätze erzielen. Hinzu kamen zwei vierte Plätze sowie ein Ehrenpreis für Cordula Erler, die für ihr 20-Minuten-Schnellschreiben die Note 1, ihre Perfektionsarbeit mit 0 Fehlern sowie ihre Kurzschriftarbeit (P1) mit 0 Fehlern jeweils die Note 1 erhielt.

Also alles in allem ein erfolgreicher (fast-)Jahresabschluss. Denn das Bundespokalschreiben in Ettlingen am 8. November steht noch auf dem Terminkalender. Dort treten dann die einzelnen Landesverbände des Deutschen Stenografenbund gegeneinander an.

Richard Schulz

Fotos vom Verbandstag...

Kurzschrift (deutsch)
(Leistungsklasse / Silben / Fehlerpunkte / Gesamtpunkte)

Tastschreiben (Schnellschreiben und Perfektion)
(Anschläge Schnell. / Fehler Schnellschreiben
 Anschläge Perfektion / Fehler Perfektion / Gesamtpunkte)

Textbearbeitung und -gestaltung (Autorenkorrektur)
(Korrekturen / Fehler / Gesamtpunkte)

Praxisorientierte Textverarbeitung
(Punkte 1. Teil / Punkte 2. Teil / Gesamtpunkte)

Kombination (Kurzschrift, Tastschreiben und PC)
(Punkte Kurzschrift*45 / Punkte Schnellschreiben / Punkte Autorenkorrektur / Gesamtpunkte)