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Traditionell findet am Mittwoch vor Vatertag die Anreise zu den Deutschen Meisterschaften statt. Diese gestaltete sich für die Offenbacher Schreiber(-innen), Helfer und Schlachtenbummler aufgrund des verlängerten Wochenendes wieder mal als ausgesprochen schwierig. Das Navi mit dem Ziel Marktredwitz ging zunächst von 300 km und einer Reisedauer von 3:40 Stunden aus. Soweit die Theorie. Nach knapp 20 Minuten auf der Autobahn der erste Stau. Die Anzeige verhieß nichts Gutes: "Vollsperrung". Ein kurzes Telefonat mit den mitreisenden Leidgenossen bestätigte die Vermutung: Die Lärmschutzeinhausung bei Aschaffenburg war aufgrund eines Unfalls im Tunnel voll gesperrt und es gab eine Blockabfertigung. Also nichts wie runter von der Autobahn und auf der Landstraße den Tunnel umfahren. Natürlich waren wir nicht die einzigen, die die Vollsperrung umgehen wollten und daher ging es nur im Schritttempo durch Goldbach und Hösbach. Es lohnte sich dennoch: Die Autobahn hinter dem Tunnel war menschenleer und wir hatten freie Fahrt bis kurz vor Würzburg. Hier wieder Baustelle und der nächste Stau. So ging es dann weiter bis zur A9, hier ging zunächst gar nichts mehr voran. Unterwegs auf der Autobahn hatten wir jedenfalls viel zu schauen. Unterwegs begegneten wir - Stau sei dank - mehrfach einem gut gepflegten alten Traktor, der ebenfalls zu einem Vereinstreffen unterwegs war. Von einem Bulldogclub Langenpfunzen hatten wir vorher jedenfalls noch nichts gehört. Was es halt alles nicht gibt … Irgendwann gegen 20:30 Uhr kamen wir dann im Hotel am Wald in Marktredwitz an. Da es zunächst einige Verwirrung um die Zimmer gab, zogen wir es aufgrund eines elementaren Bedürfnisses einer mitgereisten Wettschreiberin vor, einstweilen unser Abendessen zu uns zu nehmen. Der 50%-ige Fichtel-Wichtel, ausgeschenkt von unserer schlagfertigen und netten Bedienung Sandra entschädigte uns für die lange Anreise. Die letzten Offenbacher Schreiber kamen dann gegen 23 Uhr im Hotel an. Und die weiteste Anreise hatte Cordula, die extra aus Hamburg zu den Deutschen Meisterschaften angereist war. Zu dem Zeitpunkt lagen die meisten schon ihrem Bett, es wartete ein langer und anstrengender Wettschreibtag. Tags darauf ging es im Morgengrauen zum Frühstück für diejenigen, die im ersten Durchgang schreiben mussten. Die Wettbewerbe fanden in der Turnhalle der Schule in Marktredwitz statt. Hier trafen die Wettschreiber der befreundeten Vereine aufeinander, man lachte und erzählte, schließlich hatte man sich teilweise seit den letzen Deutschen Meisterschaften in Luckenwalde nicht mehr gesehen. Dann aufbauen und einschreiben, und Beginn des ersten Durchgangs. Für die Nicht-Wettschreiber gab es in der näheren und weiteren Umgebung viele tolle Ausflugziele. Schließlich war man unweit der historischen Stadt Selb, die so namhafte Porzellanmanufakturen wie Rosenthal oder Hutschenreuther beheimatet. In Selb gibt es das Porzellanikon, das ist ein Porzellanmuseum in einer 1969 stillgelegten Porzellanfabrik von Rosenthal. Hier kann man die Porzellanherstellung ausgehend von den drei Ausgangsstoffen Kaolin, Quarzsand und Feldspat bis hin zum fertigen Produkt in allen Stufen detailliert betrachten. Eine riesige Dampfmaschine sorgte für das Betreiben der Maschinen in den großen Werkshallen. Für Vorführungszwecke wird diese noch einmal in Betrieb genommen und setzt die Besucher in die Zeit der Jahrhundertwende zurück. Eine Sonderaustellung zum Thema "Königstraum und Massenware" führte die Besucher durch die Jahrhunderte der Porzellanherstellung. Außerdem liegt Marktredwitz unweit der tschechischen Grenze, und dort gibt es ebenfalls lohnenswerte Ausflugziele, z.B. Eger (Cheb) oder Karlsbad (Karlovy Vary). Leider sorgte ein ständiger Nieselregen dafür, dass man das ebenfalls nahe gelegene Felsenlabyrinth aus Gründen der Unfallgefahr nicht besuchen konnte. Mittags dann der zweite Durchgang in den Wettbewerben Computerschreiben und Textbearbeitung. In der Schule fanden tagsüber zeitgleich verschiedene Veranstaltungen statt, z. B. ein Schauschreiben der mehrfachen Weltmeisterin Helena Matouskova aus Prag sowie ein Fachvortrag „Steno und der rote Mann“ von Boris Neubauer. Hier ging es um die Entstehung und Verbreitung der Kurzschrift in Afrika und Amerika. Abends im Hotel Baierischer Hof dann traditionell die Steno-Disco mit Klaus, die vor allem bei der jüngeren Generation wieder regen Zuspruch fand, deren Musikgeschmack er immer wieder auf den Punkt trifft. Am Freitag standen die Wettbewerbe in deutscher und englischer Kurzschrift auf dem Programm. Diese wurden ebenfalls in der Schule veranstaltet. Für alle anderen, die nicht schreiben mussten, gab es wieder viele Alternativangebote. So zum Beispiel eine vierstündige Rundfahrt durch das Fichtelgebirge. Leider meinte es Thor abermals nicht gut mit uns, und so konnte das Felsenlabyrinth wiederum nicht besucht werden. Abends dann der Stenoball in der altertümlich charmanten Dörflaser Turnhalle. Diesen machte die Musik des ortsansässigen Duos "Tom & Jerry" wieder wett, die für eine volle Tanzfläche und insgesamt für einen kurzweiligen Abend sorgten, der leider viel zu schnell wieder vorbei ging. Am Samstag gab es die Möglichkeit, vor der Siegerehrung an einer Stiftlandrundfahrt teilzunehmen. Diese führte nach Waldsassen mit der Gelegenheit, Basilika und Kloster zu besichtigen. Die Siegerehrung selbst wurde musikalisch umrahmt von einem Jugendblasorchester und fand ebenfalls in der Dörflaser Turnhalle statt. Die Deutschen Meisterschaften waren auch in diesem Jahr wieder sehr erfolgreich für die Schreiberinnen und Schreiber des VKMB Offenbach, die mit insgesamt zwei Goldmedaillen, drei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille in der Mannschafts- und Einzelwertung wieder nach Hause fuhren. Der Vorsitzende des Stuttgarter Vereins richtete abschließend noch die Einladung zu den nächsten Deutschen Meisterschaften an alle Teilnehmer der Siegerehrung. Andreas Barnickel
Kurzschrift (deutsch)
2. Platz für die 1. Standardmannschaft mit 2.566 Punkten und
den Teilnehmern:
Kurzschrift (englisch)
1. Platz
für die 1. Standardmannschaft mit 2.903 Punkten und den Teilnehmern:
Tastschreiben (30-Minuten-Schnellschreiben)
4. Platz für die 1. Standardmannschaft mit
49.272 Punkten
und den Teilnehmern: 26. Platz für die 2. Standardmannschaft mit 24.085 Punkten
und den Teilnehmern:
Tastschreiben (10-Minuten-Perfektion)
2. Platz für die 1. Standardannschaft mit 16.383 Punkten
und den Teilnehmern: 18. Platz für die 2. Standardmannschaft mit 9.183
Punkten
und den Teilnehmern:
Textbearbeitung und -gestaltung (Autorenkorrektur)
8. Platz für
die 1. Standardmannschaft mit 38.950 Punkten und den Teilnehmern: 21. Platz für
die 2. Standardmannschaft mit 17.800 Punkten und den Teilnehmern:
Praxisorientierte Textverarbeitung
14. Platz für
die 1. Standardmannschaft mit 268
Punkten
und den Teilnehmern:
Kombinationswertung
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