Weilburg im westlichen Mittelhessen, weist nicht nur ein sehr schönes Barockschloss in der Altstadt auf, sondern – wie ich Freitagabend zähneknirschend feststellen musste – auch ziemlich hohe und steile „Berge“! Mit meinem Trolley und Notebook-/Fotorucksack rumpelte ich also zunächst über die Brücke, die die Lahn überspannt und querte die örtlichen Eisenbahngleise direkt vor einem Tunnel (unheimlich, irgendwie …), um dann im Dunkeln besagten „Berg“ samt steiler Treppe zum Hotel zu erklimmen. Dort erwartete mich aber schon Sabine, die dankenswerterweise dort auch mich gewartet hatte, da ich, aber auch mein Zug ziemlich Verspätung hatten.

Gemeinsam begannen wir das Wettschreibwochenende zusammen mit Horst-Erich, Karl-Heinz und Sonja in einem herrlich gemütlichen Restaurant beim ausgesprochen lecker schmeckenden und mit Liebe zubereiteten Abendessen. Eine gute Entschädigung für die verkorkste Bahnfahrt! Aber zurück zum Thema … Am Samstag ging es nach einem guten und ruhigen Frühstück mit den PKWs Berg hoch, Berg runter zur Schule und den Wettbewerben. Bei guten Wettkampf(rahmen)bedingungen maßen wir sodann unsere Leistungen. Viel an die Außenwelt berichten konnten wir dann nicht, da die Schule in einer kleinen Senke lag, was den Mobilfunk-Empfang, zumindest meinen, stark behinderte – Horrorszenario für die jüngere Generation Facebook/Instagram …   ;   Da ich aber ohnehin im Ergebnisdienst beschäftigt war, fiel das nicht weiter auf. In angenehm zügiger Abfolge trafen die Wertungsleiter ein und händigten uns die Wertungsergebnisse ihrer Wettbewerbe aus, die wir sogleich in das bewährte HStV-Wertungsprogramm übernahmen. Die Wettschreiber waren auch so freundlich, so viele Punkte Abstand zum jeweils Nächstplazierten zu lassen, dass so gut wie keine Nachwertung erforderlich wurde.

Den so früh beginnenden Feierabend nutzten Sabine und ich sogleich, um Frau Stegner noch herzlich zum Geburtstag zu gratulieren. Nach erneuter Berg-und Tal-Fahrt zum Hotel freuten sich die dortigen Zimmer auf unsere Wettschreibutensilien aufpassen zu dürfen, während wir Offenbacher – verstärkt durch einige ZVB’ler bei einsetzender Dämmerung einen Spaziergang in die Altstadt unternahmen. Zweck des „Aufzuges“ war das Abendessen, wie man unschwer erraten kann. Leider war der sehr gut bewertete Inder voll ausgebucht, dass wir weiterziehen mussten, aber glücklichweise ein paar Häuser weiter bereits in „Italien“ unterkamen. Bei sehr schmackhafter (um das unschöne „leckerer“ zu vermeiden …) Pizza und Pasta sowie Vorspeisen verbrachten wir einen sehr kurzweiligen und geselligen Abend.

Der Sonntag hatte neben dem Deutsch-Steno-Wettbewerb noch die Siegerehrung auf dem Programm. Letztgenannte erfolgte in der Schul-Aula, wo uns von vielen gut erhaltenen Gemälden die Schulleiter – distinguierte Respektspersonen in Soutane oder Gehrock – scharf beobachteten. Dazu gesellte sich draußen bei strahlend blauem Himmel noch ein Regenbogen (Beweisfoto anbei …). Der Weilburger Bürgermeister richtete zu Beginn ein launig-netttes Grußwort an uns, was sich erfrischend von sonstigen „Ansprachen/Grußworten/Reden“ unterschied, die wir kannten. Sogleich unterstützte er tatkräftig bei der Urkundenaushändigung an die glücklichen Gewinner. Offenbacher „Nutznießer“ war Uwe Dächert, der gleich dreimal nach vorne durfte: Hessenmeister in Kurzschrift sowie jeweils dritte Plätze im Perfektionsschreiben sowie der Mehrkampfwertung. Weitere gute Leistungen von Offenbacher Seite erbrachten beide Sabines (Massoth und Fischer) und meine Wenigkeit, was teilweise auch mit Sonderpreisen der Wettschreibleitung honoriert wurde.

Um mich nicht hetzen zu müssen bzw. zu nachtschlafender Zeit wieder in Berlin sein zu müssen, hatte ich im Hotel eine Nacht drangehängt. So hatte ich dann doch die Gelegenheit, am Sonntagabend (gerade noch so) beim erwähnten indischen Lokal unterzukommen (sehr empfehlenswert!). Der treppab-bergauf führende Spaziergang führte mich u. a. entlang der Lahn und einer kleinen, versteckt liegenden Kirche zurück zum Hotel. Am Montagmorgen stand ich dann mit Mütze, Handschuhen und warmer Winterjacke bewehrt am Bahnhof und warte auf den Zug (die Züge), die mich dann überraschend überpünktlich nach Berlin zurückbrachten. Ein gelungenes (Wettschreib-) Wochenende also!

Richard Schulz

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DEUTSCHE KURZSCHRIFT (Standardklasse)

ENGLISCHE KURZSCHRIFT (Standardklasse)

30-Minuten-SCHNELLSCHREIBEN (Standardklasse)

10-Minuten-PERFEKTIONSSCHREIBEN (Standardklasse)

TEXTBEARBEITUNG UND -GESTALTUNG (Standardklasse)

PRAXISORIENTIERTE TEXTVERARBEITUNG (Standardklasse)

Rahmenwettbewerb PROTOKOLLIERUNG (Standardklasse)

MEHRKAMPFWERTUNG

(KSD = Deutsche Kurzschrift, KSE = Englische Kurzschrift, TSS = Schnellschreiben, TSP = Perfektionsschreiben, TBG = Textbearbeitung/-gestaltung, PTV = Professionelle Textverarbeitung;
die jeweiligen Punkte ergeben sich aus der anteiligen Leistung in Prozentpunkten verglichen mit der Bestleistung des Einzelsiegers im jeweiligen Wettbewerb (-> 100,00),
wobei die anteilige KSD- und KSE-Leistung jeweis mit 2 multipliziert wird)