Deutsche Meisterschaften 2024

 

Mitten in der (Lüneburger) Heide trafen sich dieses Christi Himmelfahrt Deutschlands beste Wettschreiber, um sich bei den Deutschen Meisterschaften „mal wieder“ zu messen – und natürlich auch wiederzutreffen, gemeinsam Zeit zu verbringen, die Gegen zu erkunden und und und ...

 So packte also auch ich mit viel Vorfreude meine Sieben Sachen und machte mich am 8. Mai mit der Deutschen Bahn auf den Weg von Berlin nach Soltau (Nord). Mit Umstieg in Hannover, was in der Vergangenheit bei mir nie Gutes verhieß, war doch immer der „Hin-Zug“ zu spät oder der „Weiter-Zug“ ausgefallen oder stark verspätet. Doch diesmal passte alles -puh! Ungemach drohte erst in Soltau Bahnhof, wo die Regionalbahn endete, eine Haltestelle vor Soltau (Nord), meinem Ziel. Glücklicherweise fuhr direkt ein Linienbus dorthin.

 In dem Kongress-Hotel war schon viel los – sofort traf ich bekannte Gesichter. Das schwere Gepäck war schnell auf’s Zimmer verfrachtet und ich begann bei strahlendem Sonnenschein (der das ganze Meisterschaftswochenende anhielt) die Erkundung des Geländes – Hotelrestaurant, PC-Wettschreibsaal, Außengelände usw. Zwischendurch verdingte ich mich hier und dort auch noch als vereinsinterner Gepäckträger.  :-)

 Das Abendessen war ein großes – aber im Verlauf der Tage ziemlich vegetarischem - Büffet und stimmte uns positiv. Aber Salat- und Dessertbüffet waren außerordentlich vielseitig – wie auch das Frühstücksbüffet. Auch einen Blick auf die (bzw. eine der neun deutschen) Heidekönigen konnten wir dort werfen – bzw. die Teilnehmer der Eröffnungsveranstaltung sie auch bei ihrem Grußwort kennenlernen.

 Die PC-Wettbewerbe am Donnerstag fanden im großen „Böhmesaal“ (benannt nach einem der beiden Flüsse in Soltau) statt. Wir (im ersten Durchgang) saßen ganz vorne rechts, also neben der Wettschreibleitung – man hatte uns also gut im Blick. Die Wettbewerbe liefen für mich gefühlt ganz gut – die Wahrzeit zeigte sich erst nach der Siegerehrung. TBG und Perfektionsschreiben waren für mich leider ein Reinfall, weil durchgefallen.  :-(

 Der Mittagssnack entpuppte sich als (ausnahmsweise sehr fleischhaltige) Gulaschsuppe, die uns leider einen sehr stolzen Preis kostete. Die späteren Mittagssnacks liesen wir dann sausen und verpflegten uns kostengünstig selbst.

 Den Erzählungen zufolge gestaltete sich dann auch der Englisch-Steno-Wettbewerb dann schwierig. Es wurde hier mit automatischer Ansage vom „Band“ experimentiert. Leider war die Tonqualität – vor allem durch die Raumgeometrie – wohl recht schlecht. Der Erfahrungsaustausch später im Hotelgarten bzw. beim Abendessen ließ zumindest wenig Gutes hoffen. Um uns danach die Füße zu vertreten und mal durchatmen zu können, fuhren einige von uns ein Stückchen stadtauswärts zum Wacholderpark. Neben dem nabensgebenden Gewächs gab es dort auch (jahreszeitbedingt nicht blühende) Heide sowie viel Grün mit schönem Ausblick in gefühlt unberührte Natur. Der Rundgang tat gut, nur meine vor Reiseantritt frisch geputzten schwarzen Straßenschuhe waren unter einer dicken Sandschicht verschwunden. Den Abend verbrachten wir dann bei „Halbpension“ im Hotel. Unser Rahmenprogramm war nämlich erst für Freitagnachmittag/-abend und Samstagvormittag terminiert – außer diejenigen, die im (überwiegend) Hellen an der Nachtwächter-Führung durch Soltau teilnahmen.

 Am Freitag früh trafen wir uns alle recht zeitig, da „Deutsch-Steno“ auf dem Kalender stand. Auch dort gab es wieder Bandansage. Bei den P2’ern half Reiner Kreßmann aus und machte die „menschliche Ansage“, obwohl er eigentlich nur für die Meisterklasse eingeteilt war. So lief es dort dann doch gut. Moni und ich nutzten den warm-sonnigen Vormittag um in den Nachbarort Schneverdingen zu fahren. Da es diesmal – Rahmenprogramm bedingt – zeitlich nämlich nicht für das traditionelle Samstags-Minigolf reichte, spielten wir zu zweit Minigolf halt am Freitag. In Schneverdingen gab es in einem städtischen Park eine sehr gepflegte „Adventure-Golf“-Anlage – also Minigolf, das nicht auf einem Standard-Parcours gespielt wurde, sondern auf Kunstrasen-Bahnen und mit kreativen und schön anzusehenden Hindernissen (u. a. Schwarzwälderkirschtorte im XXL-Format oder Wasserhindernisse und überdimensionale Schlangen). Es hatte mehr was von „Putten“ auf echtem Golfrasen als Betonbahn-Minigolf. Der teure Preis erschreckte uns zunächst, aber als wir nach der Runde das Material wieder abgeben wollten, wurden wir ermuntert, doch gerne so lange/oft zu spielen, wie wir möchten. Wow – gesagt, getan. Eine zweite Runde schloss sich an und noch eine dritte. Am Ende war der Ergebniszettel randvoll beschrieben. Außerdem war es Mittagszeit und die Kutschfahrt durch die Heide stand an. Unser beider Mittagessen bestand aus Spaghetti(eis) und Spiegelei(s)-Teller im Eiscafé in der Innenstadt.

 Da wir etwas früh für die Kutschfahrt am Bahnhofsvorplatz waren besichtigten wir beide noch eine nebenan befindliche kleine Gedenkstätte. Diese war vor wenigen Jahren nach Entwürfen einer lokalen Schülerin errichtet worden und erinnerte an hier kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges während der Todestransporte (per Bahn) verstorbenen/ermordeten KZ­Insassen. Diesen Eindruck verarbeitend begaben wir uns zu den großen Kutschwagen, die glücklicherweise durch das Planendach die stechende Sonne abhielten. Jeder der drei Wagen wurde von zwei kräftigen braunen Kutschpferden gezogen. Auf der Straße kamen diese gut voran, auf den Sandwegen der Osterheide mussten sie sich voll ins (Zaum) Zeug legen, um die Wagen noch voranzubewegen. Dass ihr Fell danach klatschnass geschwitzt war, war dabei unvermeidlich. Die Kutscher waren erfahrene Profis, die mit vielen interessanten Informationen und Geschichten zur Heide und Region die zweistündige Fahrt sehr kurzweilig gestalteten. Im Anschluss mussten wir uns alle wohl erstmal die Sandkruste von Gesicht und Bekleidung waschen/wischen, denn keiner wollte natürlich als Sandkuchen beim Festabend erscheinen.

 Der Festabend war sehr schön, auch die Musik war gut ausgewählt sowie vielseitig – und vor allem (ausnahmsweise mal) nicht zu laut. Ein örtliches Tunier-Standard-Tanz(ehe)paar präsentierte uns ihr Können und beantwortete viele Fragen rund um das Tanzen. Hinterher mischten sich beide dann noch in legerem Räuberzivil unter die Gäste und tanzten etwas mit. Ein weiterer Höhe- (oder nach Sichweise: Tief-) Punkt der Veranstaltung war Dank und Verabschiedung von Horst-Erich Sahm der aus privaten Gründen mit Abschluss der DM von der Funktion als Wettschreib-Organisator zurücktreten würde. Viel Dankbarkeit, gezeigt durch anhaltende stehende Ovationen, und Emotionalität prägten diesen Moment. Mal sehen wie es weitergeht und wer künftig den Job ausfüllt ...

 Am Samstagvormittag fand dann die reguläre Stadtführung statt. Die Stadtführerin der Gruppe, in der sich die VKMB’ler befanden, gestaltete die 90 Minuten abwechslungsreich sowie informativ und vermied dankenswerterweise „und am 13. März 1384 gründete Graf Karl-Heinz XXV. ...“-Ereignisse. Wir sahen Soltau (Fluss) und Böhme, trafen Till Eulenspiegel auf dem Hochseil, lernten den Hochzeitsbrunnen kenn, betrachteten uns im über Kopf in einer großen Spiegelfläche an einem Gebäudeanbau des Spiel(zeug)museums, probierten ein langes „Sprachrohr“ aus und vieles mehr. Bei sommerlicher Hitze stärkten wir uns dann schnell noch mit Bratwurst und Pommes aus der Region, bevor es dann zurück zum Hotel ging. Die Siegerehrung stand an.

 Diese wurde – zum letzten Mal – von Horst-Erich Sahm moderiert. Die DStB-Vorsitzende Regina Hoffmann sprach die Eröffnungs- und Abschlussworte. In knapp eineinhalb Stunden war viel geklatscht, noch mehr Medaillen, Pokale und Rosen (nein, nicht die von „GNTM“!) überreicht worden. Der VKMB konnte sich über zwei Goldmedaillen (Englisch Steno-Einzel: Petra Dischinger sowie die dazugehörende Mannschaft) sowie zwei Bronze-Mannschaftsmedaillen (Schnellschreiben und Deutsch-Steno) freuen; Näheres siehe weiter unten im „Tabellenteil“. Die anschließende Siegesfeier fand dann im Hotelgarten bei Sekt und Co. statt, während wir die Ergebnislisten durchblättern und uns über unsere (Einzel-) ergebnisse und -platzierungen informierten. Dann war es auch schon wieder vorbei. Aber jedes Ende ist ein Anfang. Ende des Monats (bzw. Anfang Juni) finden die Hessischen Mannschaftsmeisterschaften im Hesstagsort Fritzlar statt. Die nächsten Deutschen Meisterschaften finden übrigens im hessischen Bad Salzschlirf (nordwestlich von Fulda) statt!.

 Richard Schulz

 

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DEUTSCHE KURZSCHRIFT (Standardklasse)

PLATZ

TEILNEHMER/IN

KLASSE

SILBEN BIS

FEHLERPUNKTE

GESAMTPUNKTE

17.

Sonja Samulowitz

P2

320

42

598

18.

Uwe Schwab

P2

300

22

578

25.

Brigitte Stegner

P2

260

10

510

29.

Angelika Barnickel

P2

260

23

497

30.

Uwe Dächert

P2

260

35

485

3. Platz für die 1. Standardmannschaft mit 2.183 Punkten und folgenden Mannschaftsmitgliedern:
Sonja Samulowitz, Brigitte Stegner, Uwe Dächert, Uwe Schwab und Angelika Barnickel

 

ENGLISCHE KURZSCHRIFT (Standardklasse)

PLATZ

TEILNEHMER/IN

KLASSE

SILBEN BIS

FEHLERPUNKTE

GESAMTPUNKTE

1.

Petra Dischinger

P2

240

52

908

4.

Uwe Schwab

P1

205

45

775

11.

Uwe Dächert

P1

160

45

595

12.

Boris

P1

145

12

568

16.

Angelika Barnickel

P1

130

23

497

2. Platz mit 2.846 Punkten für die 1. Standardmannschaft und folgendenden Mannschaftsmitgliedern:
Petra Dischinger, Uwe Schwab, Uwe Dächert und Boris sowie Brigitte Stegner

 

30-Minuten-SCHNELLSCHREIBEN (Standardklasse)

PLATZ

TEILNEHMER/IN

ANSCHLÄGE

FEHLER

GESAMTPUNKTE

10.

Monika Vetter

14.825

3

14.525

12.

Uwe Dächert

14.146

4

13.746

23.

Richard Schulz

12.749

9

11.849

29.

Angelika Barnickel

12.414

8

11.614

73.

Sabine Fischer

8.309

6

7.709

76.

Andreas Barnickel

7.467

2

7.267

78.

Brigitte Stegner

7.683

9

6.783

3. Platz mit 52.144 Punkten für die 1. Standardmannschaft und folgenden Mannschaftsmitgliedern:
Uwe Dächert, Monika Vetter, Richard Schulz, Angelika Barnickel und Brigitte Stegner

 

10-Minuten-PERFEKTIONSSCHREIBEN (Standardklasse)

PLATZ

TEILNEHMER/IN

ANSCHLÄGE

FEHLER

GESAMTPUNKTE

8.

Monika Vetter

4.775

1

4.275

18.

Uwe Dächert

4.465

1

3.965

40.

Angelika Barnickel

4.291

4

2.791

65.

Andreas Barnickel

2.487

2

1.487

9. Platz mit 11.031 Punkten für die 1. Standardmannschaft und folgenden Mannschaftsmitgliedern:
Uwe Dächert, Monika Vetter, Richard Schulz, Angelika und Brigitte Stegner

TEXTBEARBEITUNG UND -GESTALTUNG (Standardklasse)

PLATZ

TEILNEHMER/IN

KORREKTUREN

FEHLER

GESAMTPUNKTE

18.

Uwe Dächert

111

3

10.350

29.

Angelika Barnickel

103

4

9.300

55.

Sabine Fischer

68

4

5.800

67.

Brigitte Stegner

56

2

5.100

70.

Andreas Barnickel

61

6

4.600

10. Platz mit 30.050 Punkten für die 1. Standardmannschaft und folgenden Mannschaftsmitgliedern:
Uwe Dächert, Richard Schulz, Angelika Barnickel, Sabine Fischer und Andreas Barnickel

 

PRAXISORIENTIERTE TEXTVERARBEITUNG (Standardklasse)

PLATZ

TEILNEHMER/IN

PUNKTE PFLICHTTEIL

PUNKTE BONUSTEIL

GESAMTPUNKTE

38.

Angelika Barnickel

84

0

84

41.

Richard Schulz

78

4

82

47.

Andreas Barnickel

73

0

73

13. Platz mit 239 Punkten für die 1. Standardmannschaft und folgenden Mannschaftsmitgliedern:
Richard Schulz, Angelika Barnickel und Andreas Barnickel

 

KOMBINATIONSWERTUNG

(KSD = Deutsche Kurzschrift, KSE = Englische Kurzschrift, TSS = Schnellschreiben, TSP = Perfektionsschreiben, TBG = TExtbearbeitung/-gestaltung, PTV = Professionelle Textverarbeitung;
die jeweiligen Punkte ergeben sich aus der anteiligen Leistung in Prozentpunkten verglichen mit der Bestleistung des Einzelsiegers im jeweiligen Wettbewerb (-> 100,00))

PLATZ

TEILNEHMER/IN

KSD

KSE

TSS

TSP

TBG

PTV

GESAMTPUNKTE

11.

Uwe Dächert

59,51

65,53

80,06

67,19

55,65

0,00

327,94

12.

Angelika Barnickel

60,987

54,74

68,05

47,30

50,00

45,16

326,23

63.

Andreas Barnickel

0,00

0,00

42,00

25,20

24,73

39,25

131,18

64.

Brigitte Stegner

62,58

0,00

39,20

0,00

27,42

0,00

129,20

 

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