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Und es begab sich aber zu der Zeit, da ein Wunsch von den Stenografiekundigen in Offenbach ausging, alle Interessierten sollten sich in einem Verein eintragen lassen. Diese Eintragung war die allererste, und sie geschah vor einem Achteljahrtausend. Und alle gingen hin, um sich eintragen zu lassen, ein jeder in Offenbach. Nun, ganz so biblisch alt, wie es hier den Anschein hat, fühlten sich die Teilnehmer an den diesjährigen Hessischen Einzelmeisterschaften auch wieder nicht, aber 125 Jahre ist doch immerhin ein Jubiläum, das es zu feiern gilt. Und so gingen am 25. und 26. September 1999 viele Wettschreiber aus Hessen und den umliegenden Provinzen hin zur Stadt des Leders und der Kickers, die da heißt Offenbach, weil eben dort die nämliche Veranstaltung stattfinden würde. Neben den Wettbewerben in Stenografie, Tastschreiben, Autorenkorrektur und Praxisorientierter Textverarbeitung, die gewonnen und in denen zahlreiche Platzierungen erreicht wurden, die an anderer Stelle in aller Ausführlichkeit dargestellt werden, sei als Rahmenprogramm der Besuch des - wie sich das in der entsprechend zünftigen Stadt gehört - einzigen deutschen Ledermuseums zu erwähnen, der am Sonntag nachmittag die Zeit vor der Siegerehrung zu verkürzen half, aber durchaus quantitativ reichhaltiger hätte ausfallen können. Was ich aber eigentlich (be)schreiben wollte, ist der im Rahmen der Verbandsmeisterschaften seit langer Zeit wieder einmal stattfindende "Stenografenball" mit dem schönen Motto: Kürzel auf's Parkett ("Tasten" oder "Tastenkombinationen" auf's Parkett wäre natürlich gleichwertig korrekt, klingt aber zugegebenermaßen nicht so flott, oder?). In der Offenbacher Gut Stubb, dem Büsingpalais, konnte dann in durchaus feierlichem und elegantem Rahmen und zu den Klängen der dynamischen und von allen gelobten Band Rainbow eine der Jubliäumszahl annähernd äquivalente Anzahl an Gästen begrüßt werden.Das obige Motto wurde sehr zahlreich und in solcher Qualität wahrgenommen, die den Bandleader zu dem Ausspruch veranlasste, er spiele vielleicht gar nicht bei den Stenografen sondern bei einem Tanzsportverein. Neben stenografischer Prominenz auf Verbands- und Bundesebene freuten sich die Offenbacher, ihren alten und neuen Oberbürgermeister begrüßen zu dürfen. Ein Highlight war die mit sehr sehens- und nutzenswerten Preisen bestückte Rosentombola, bei der automatisch eine Rose gewonnen wurde, die - elegante Zweitverwertung - gleichzeitig als Tischschmuck im Ballsaal diente. Nach einer Tanz- und Gesangseinlage einer Offenbacher Tanzformation gab es praktische Darbietungen in den Disziplinen Stenografie (deutsch, englisch, spanisch (Uwe Schwab, Uwe Dächert)), Tastschreiben (Ilona Lang) und Autorenkorrektur (Markus Schöffler), die das Publikum in seinen Bann zog. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang, dass diese Meisterschaften der letzte öffentliche Wettschreib-Auftritt von Ilona Lang waren, die es damit geschafft hat, auf dem (langen) Höhepunkt ihrer Karriere abzutreten. Und jetzt sollte eigentlich noch ein netter Schlusssatz folgen. Ich versuche es einmal mit: Es waren wie immer spannende und unterhaltsame Meisterschaften, die durch den abendlichen Ball in besonderer Erinnerung bleiben werden, wofür der Dank an dieser Stelle insbesondere den Organisatoren der Veranstaltung gebühren sollte. Nun gehet hin in Frieden, seid fleißig
und verbessert euch
Kurzschrift
Tastschreiben (Schnellschreiben und Perfektion)
Computerschreiben (Autorenkorrektur)
Praxisorientierte Textverarbeitung
Kombination (Tastschreiben und Kurzschrift)
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